Donna Adi and Leti Sala discussing digital creativity at the roundtable with Vogue Spain and The Bicester Collection
Donna Adi and Leti Sala discussing digital creativity at the roundtable with Vogue Spain and The Bicester Collection

Inspiration

Wie Sie Ihrer Kreativität im digitalen Zeitalter Ausdruck verleihen können

Die Kreativen Donna Adi und Leti Sala haben über alles gesprochen: Wie man seinen Stil findet bis zur Erlangung virtueller Popularität... hier sind die Highlights.

Wie hat das digitale Medium Ihnen geholfen, sich als Künstler zu entwickeln?

„Ich mag an Wörtern, dass sie ein Gefühl auslösen können“, erzählt die Poetin Leti Sala aus Barcelona. „Aus Langeweile machte ich Screenshots meiner Gedichte, die ich auf meinem Smartphone geschrieben hatte, und veröffentlichte sie auf meinem privaten Instagram-Account.“

„Ich erhielt positives Feedback von meinen Followern und einige Monate später gab mir ein Verleger die Chance, ein Buch mit meinen Gedichten, Kurzgeschichten, Zeichnungen und Bildern meines Hundes – einfach allem, was ich wollte – herauszugeben.“

Donna Adi at the roundtable with The Bicester Collection and Vogue Spain

Warum fühlen sich die Menschen mit Illustrationen so verbunden, mehr noch als mit Fotos, besonders in den sozialen Medien?

„Wir sind mit Illustrationen aufgewachsen“, erklärt Donna. „Wenn wir Bücher lesen, lernen wir durch die Illustrationen, Symbole und Kunst. Als Menschen stellen wir über unsere Augen eine starke Verbindung mit Illustrationen her. Ein anderer Grund ist, dass es uns durch Illustrationen möglich ist, etwas Magisches zu schaffen. Ich habe meine Kunst ,magischen Realismus‘ genannt, weil ich dadurch etwas Neues hinzufügen kann. Viele Künstler schaffen es, Sie an etwas glauben zu lassen, das viel stärker als ein einfaches Foto ist.“

l feel that the poetry that comes from social media is content that hasn't been edited, hasn't been proofread, it's pure, it's raw.

Leti Sala

Poet

Wie vereinen Sie Auftragsarbeiten und das freie Schaffen?

„Das ist nicht immer so ausgewogen, wie ich es gerne hätte“, erklärt Donna. „Ich bemühe mich, am Tag etwas Zeit zu finden, um in Cafés zu zeichnen, damit ich bei all den Auftragsarbeiten für Werbekampagnen nicht meine persönliche Individualität und meine eigene Kunst verliere. Eigentlich geht es darum, den Ausgleich zu finden und sich Zeit zu nehmen, wenn wir keine Zeit für beides haben.“

Leti Sala at the roundtable with The Bicester Collection and Vogue Spain

Was denken Sie über den Boom der Insta-Poetry?

„Ich habe das Gefühl, dass die Gedichte, die in den sozialen Medien entstehen, wirklich roher Content sind, nicht bearbeitet, ganz pur“, findet Leti. „Es ist etwas, das dir gerade in den Sinn kommt – du hast ein Gefühl, eine Emotion und du stellt es dort hinein, teilst es mit der Welt.“

Donna Adi

Wie gelingt es Ihnen, Ihre Stimme zu finden und sich mitzuteilen?

„Wir sind ständig mit Information konfrontiert“, so Ledi. „Zu viel Zeit am Smartphone kann unserer mentalen Gesundheit schaden, denn wir fangen dann an, uns mit anderen Menschen zu vergleichen. Das passiert mir auch mit anderen Poeten. Ich denke, es ist gut, das Smartphone ein bis zwei Stunden am Tag einfach wegzulegen. Meditation hat mir dabei auch viel geholfen, denn es bringt mich zu mir selbst zurück und hilft mir, meine authentische Stimme zu finden.“

„Ich weiß, dass der Anfang sehr beängstigend sein kann; du schaust ständig auf die anderen, und meine wichtigste Botschaft ist: Mach es einfach“, fügt Donna hinzu. „Zuerst klappt es wahrscheinlich noch nicht so gut, aber mach einfach weiter, bis es klappt.“

Was sind die Hauptunterschiede bei der Kreativität in den digitalen Medien?

„Ich bin in den 90-ern aufgewachsen, da konnte ich eine Arbeit pro Woche zeichnen. Jetzt, in der Welt von Instagram, muss ich jeden Tag neue Arbeit produzieren“, erläutert Donna. „Es ist ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite hast du nicht die Zeit, dich darin zu verlieben, aber andererseits ist es faszinierend – ich produziere zehn Arbeiten am Tag und entwickle mich als Künstler jeden Tag weiter.“

„Das Schreiben in der realen Welt kann ein sehr einsamer Prozess sein“, findet Leti. „Es ist schwierig, Feedback zu deiner Arbeit zu erhalten, und der Veröffentlichungsprozess ist sehr langsam. Deshalb mag ich die digitale Welt so sehr, denn es ist wirklich großartig, dich mit deinen Lesern unterhalten zu können – zu wissen, was sie verstanden haben, ob es ihnen gefällt oder nicht. Diese Rückmeldungen sind wirklich sehr ermutigend für mich und geben mir die Motivation, weiterzuschreiben.“

Die Diskussionsrunde wurde in Zusammenarbeit mit The Bicester Collection und Vogue Spanien abgehalten.